Gewächshäuser, die der Überwinterung fremdländischer Pflanzen dienten, haben in Deutschland und Europa eine lange Tradition, die bis in die Renaissance zurückreicht. In dieser Zeit begannen Adelige und reiche Kaufleute, Winterhäuser zu errichten, um auch nördlich der Alpen wärmeliebende Pflanzen zu kultivieren. Orangerien als spezielle Häuser zur Überwinterung von Zitruspflanzen und anderen subtropischen Arten wie Lorbeer und Agaven erlebten ihre Blütezeit im 17. und 18. Jahrhundert. Charakteristisch für diese Gebäude waren massive Steinmauern und hohe, nach Süden orientierte Fenster sowie opake Dächer. Bereits im 18. Jahrhundert wurde Glas im Gewächshausbau zunehmend wichtig. Es entstanden Häuser für viele unterschiedliche gärtnerische Bedürfnisse. Für die neu eingeführten Exoten errichtete man im 19. Jahrhundert architektonische Kunstwerke als komplexe Eisen-Glas-Konstruktionen, die vor allem Palmen und eine Vielzahl tropischer Pflanzen das ganze Jahr über beherbergten.
Vortrag
„Im ‚zubedeckten Pomerantzen-Garten‘ – zu Funktion und Architektur der Orangerie“, Dr. Simone Balsam, Arbeitskreis Orangerien in Deutschland e.V.
Vortrag
„Nutzung und Bedeutung der Erdgewächshäuser“, Rainer Herzog, Ehem. Gartendirektor der Bayerischen Schlösserverwaltung
Podiumsgespräch mit den Vortragenden sowie Prof. Dr. Anke Seegert.